Die ART von Gerhard Hanemann hat viele Gesichter. Der Wechsel von Farbtypen, wie Acryl, Öl und Aquarell in Verbindung mit Spachtel und Collage, sowie der Einsatz von Airbrush-Technik, erlaubt es mir, eine Vielzahl verschiedener Materialien aus Leinwand, Holz, Metall und Kunststoff zu bearbeiten. Drucktechniken mit alten Druckpressen für Linol- und Holzschnitte, sowie Sieb- und Textildruck in Handarbeit haben ebenfalls einen festen Platz in meinem Schaffen.
Presse
Verlangshaus Jaumann | Foto: Siegfried Feuchter 16.11.2023
Vielseitiges künstlerisches Schaffen. Auch der Künstler Gerhard Hanemann, Initiator des Art-Dorfs Ötlingen, will helfen.
Für den 71-jährigen Künstler und Galeristen ist es eine Herzensangelegenheit, anderen Menschen helfen zu können. Neben drei großformatigen Gemälden unterstützt er die Aktion des Verlagshauses Jaumann (Die Oberbadische, Markgräfler Tagblatt, Weiler Zeitung) mit 100 Kunstkarten-Sets mit je fünf Karten in Hüllen.
Grafiker, Maler, Galerist
Hanemann, ein gelernter Grafiker, hat in Ötlingen 30 Jahre bis 2012 erfolgreich eine Druckerei betrieben, ehe er sie verkaufte und die Räume zu einer Galerie auf zwei Etagen umgestaltete. Seither widmet sich der passionierte Maler,
der schon in jungen Jahren und besonders während der Schulzeit kreativ tätig war, voll und ganz der Kunst. Noch gut erinnert sich der Ötlinger daran, als er mit zwölf Jahren ins Krankenhaus musste. Denn während seines vierwöchigen Aufenthalts malte er jeder Krankenschwester zu deren Freude ein Bild. Während seiner beruflichen Tätigkeit als
Grafiker und Drucker, bei der er es mit Druckkunst zu tun gehabt hatte, malte Hanemann immer nebenher. „Ich habe damals noch keine Ausstellungen gemacht, sondern immer nur für mich selbst gemalt. Die Malerei war und ist mein großes Hobby“, sagt der 71-Jährige. Er bevorzugt keine Stilrichtung. Sein kreatives Schaffen ist vielseitig.
Hauptsächlich malt der Ötlinger mit Acrylfarben und wendet verschiedene Maltechniken an. Ob Landschaften,
Porträts oder Leuchtendes – Gerhard Hanemanns farbenprächtige Bilder zeigen unterschiedliche Motive.
Und seine abstrakten Gemälde mit Linien, Formen, Strukturen und Strichen sind ebenso ein Blickfang.
Erfolgsgeschichte Art-Dorf
Als der Künstler 2004 anfing, großformatige Bilder zu malen, war dies auch eine Initialzündung für das von ihm realisierte Projekt Art-Dorf Ötlingen. Hanemann, der mit seiner Idee und Initiative für eine Freiluftgalerie offene Türen einrannte, fand schnell zahlreiche Unterstützer. An die 80 Künstler aus der Region und darüber hinaus konnte er gewinnen und vor allem auch Ötlinger Hauseigentümer, die bereit waren, Wandflächen an ihrem Gebäude zur Verfügung zu stellen oder aber ihren Vorgarten, um dort eine Skulptur aufzustellen. Mit großem Engagement und viel Beharrlichkeit setzte Gerhard Hanemann das Projekt 2007 um. Bilder und Skulpturen wurden und werden bei jedem Austausch der Kunstwerke mit ästhetischem Gespür an das Dorfbild angepasst. Bis heute ist das Art-Dorf eine Erfolgsgeschichte und zieht Jahr für Jahr viele Besucher und Kunstfreunde in das schmucke Dorf auf dem Berg. „Die Resonanz ist sehr positiv, Besucher kommen von weit her oder machen auf dem Weg in den Urlaub einen Abstecher nach Ötlingen für einen gewinnenden Rundgang durchs Dorf“, sagt Hanemann und verweist auch auf die sehr gut angenommenen Führungen mit der Stadtführerin Monika Merstetter. Und der bis zur Corona-Pandemie alle zwei Jahre veranstaltete Tag der Kunst zieht tausende Besucher nach Ötlingen und ist ausgezeichneter Werbeträger.
Kunstkalender und Karten
Der Galerist, der seit Langem Jahr für Jahr einen sehr ansprechenden und gefragten Kunstkalender mit eigenen
Gemälden druckt und diesen seit drei Jahren in Zusammenarbeit mit dem e&k Sanitätshaus herausgibt, ist
während der Öffnungszeiten seiner Galerie an der Dorfstraße 107 immer selbst anwesend. „Corona hat viel kaputt gemacht“, sagt Hanemann mit dem Hinweis, dass während der Pandemie-Zeit nur zehn Prozent der Besucher in die Galerie kamen. Er hat nicht nur Kunden aus der Region, sondern vereinzelt auch von weit her sowie auch aus der
Schweiz und Frankreich. Das Geschäft ziehe jetzt zwar wieder an, doch spürbar sei nach wie vor eine Kaufzurückhaltung. Hanemann verleiht auch kostenlos einige seiner Gemälde an Kliniken und Reha-Einrichtungen, um dort einen Blickfang zu schaffen und Farbe ins Haus zu bringen. Gefragt und beliebt sind auch seine Kunstkarten mit 80 verschiedenen Motiven, die er selbst druckt.
Hanemann ist nicht nur ein vielseitiger Maler und umsichtiger Galerist, sondern seit Jugendzeiten auch ein leiden- schaftlicher Sportler. Mit 15 Jahren zog es ihn zum Judo. Doch längst hat es ihm – und das seit mittlerweile 50 Jahren –
der Kampfsport Jiu-Jitsu angetan. Er hatte 1995 bei der TSG Ötlingen eine Jiu-Jitsu-Abteilung gegründet, war viele Jahre
deren Abteilungsleiter, und noch heute trainiert der Inhaber des 5. Dan Jiu-Jitsu Kinder, Jugendliche und Erwachsene in
der sanften Kunst der Selbstverteidigung. Kunst und Sport – für Gerhard Hanemann ist das eine gelungene Verbindung.
Verlangshaus Jaumann | Alexander Anlicker 11.11.2021
Die Ideen kommen oft nachts.
Spendentombola: Gerhard Hanemann spendet Kunstwerke im Wert von 6500 Euro. Drei großformatige Kunstwerke und 1000 Kunst-Karten-Sets im Gesamtwert von 6500 Euro stellt der Künstler Gerhard Hanemann aus Weil am Rhein-Ötlingen als Preise für die Spendentombola der Aktion „Leser helfen Not leidenden Menschen“ des Verlagshauses Jaumann (Die Oberbadische, Markgräfler Tagblatt, Weiler Zeitung) zur Verfügung. Kreis Lörrach. „Ich male viel, warum soll ich nicht auch Bilder spenden. Ich freue mich, wenn jemand ein Bild von mir bekommt“, sagt Hanemann im Gespräch mit unserer Zeitung. Hinzu kommt das Vertrauen in die Aktion und die Verwendung der Spendengelder. „Das reicht mir völlig. Außerdem teile ich gerne“, sagt Hanemann.
Der Ötlinger Künstler sprüht vor Schaffenskraft. Bei den Gemälden handelt es sich um großformatige und farbenfrohe Acrylbilder, darunter ein stimmungsvoller Sonnenuntergang in kräftigen Rottönen, ein abstraktes Gemälde und ein Blumenfeld in leichten Pastelltönen, das Hanemanns Leidenschaft für Natur und Farben verbindet. Es seien alles relativ neue Werke, nichts aus der Kiste, betont er. Die Gemälde haben einen Wert von 2800, 1800 und 900 Euro.
Zu den meisten seiner Bilder gibt es eine Geschichte. Oft kommt ihm nachts die Idee für ein Bild mit Größen, Farben und Effekten. Zu 95 Prozent kommt beim Malen dann auch das heraus, was er sich im Kopf vorgestellt habe. Er finde immer irgendwo eine Inspiration, selbst beim Lesen der Zeitung, wo er hin und wieder auf stimmungsvolle Fotos eines Sonnenuntergangs oder einer Reblandschaft stößt. Der Wechsel von Farbtypen, wie Acryl, Öl oder Aquarell in Verbindung mit Spachtel, Collagen oder Airbrush, ermöglicht es dem Künstler, eine Vielzahl an Materialien wie Leinwand, Holz, Metall und Kunststoff zu bearbeiten. Drucktechniken mit alten Druckpressen für Linol- und Holzschnitte haben ebenfalls Platz in seinem Schaffen. Zuletzt widmete er sich modernen Gemälden auf Plexiglas in Verbindung mit Lichttechnik. 30 Jahre lang leitete Gerhard Hanemann seine eigene Druckerei, bis er sich im Jahr 2012 dazu entschloss, sich ganz der Kunst zu widmen. Das vierstöckige Anwesen an der Ötlinger Dorfstraße aus dem Jahr 1822 baute er für die künftige Nutzung als Galerie, Atelier und Kunstdruckwerkstatt aus. „Gut und schlecht zugleich“, antwortet der Künstler auf die Frage, wie er bislang durch die Corona-Pandemie gekommen ist. Natürlich habe ihn auch der für Künstler katastrophale „Lockdown“ getroffen. Als ärgerlich empfand er insbesondere die Unklarheiten mit Schließung, Öffnung und Teilöffnung: „Das hat genervt“, sagt Hanemann. Den „Lockdown“ hat der Künstler produktiv genutzt. „Ich habe mehr gemalt“, erklärt er auf Nachfrage.
In der Galerie sei es etwas ruhiger geworden, was sich aber nicht negativ auf den Verkauf auswirkt. Er zählt nur noch etwa ein Fünftel der Besucher im Vergleich zur Zeit vor Corona. Allerdings seien die Besucher kunstinteressierter und zielgerichteter. Auf vier Etagen ist neben Hanemanns eigenen Werken auch Kunst von verschiedenen regionalen und auch internationalen Künstlern zu sehen. Noch bis zum Jahresende sind in der Galerie Hanemann, Dorfstraße 107, in Ötlingen Bilder, Skulpturen und Kunstdrucke von László Dervanics, Alexander Uecker, Brigitte Brumunt, Christiane Grimm sowie Fotografien der Ötlinger Fotografengruppe „K6“ zu sehen. Öffnungszeiten sind von Mittwoch bis Freitag jeweils von 14 bis 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr.
Publikationen
In Zusammenarbeit mit dem E&G Sanitätshaus entsteht jedes Jahr ein Kunstkalender der besonderen Art.
Ab sofort liegt dieser wieder in der Galerie und KunstDruckWerkstatt Hanemann auf.